Montag, 28. September 2015

Look, mom, I am Yogateacher now...

Es ist vollbracht!
Das was ich irgendwann mal nicht mehr dachte ist überstanden. Ich bin nun geprüfte Yogalehrerin :-)
4 Wochen, wahrlich kein Spaziergang, 4 Wochen hartes Pauken, Anatomie, Sanskrit, unterrichten und ja sehr wohl auch viel englisch lernen. In der 2. Woche hatte ich bereits größte Zweifel, diese Prüfungen überhaupt zu bestehen..und jetzt unterrichtete ich eine Klasse eine Stunde lang und hatte den größten Spaß daran. 
Ich hatte eine wundervolle Zeit in Goa. Angefangen von der Yogaschule die hervorragend war, Lehrer die hilfsbereit waren und uns Spaß am ganzen erlaubten, auch wenn es manchmal schon sehr hart war, täglich 12-14 Stunden Unterricht zu haben.
Kranti Yoga ist kein Ashram, etwas was vielleicht nicht jedem dort klar war. In der Schule selbst waren Drogen, Alkohol und Zigaretten verboten, was jedoch jeder außerhalb der Shalas tat, interessierte niemanden. Hervorragendes vegetarisches Essen, 3x täglich, dazu immer Snack am Nachmittag, jedoch war die Küche aber 24 Stunden für jeden frei zugänglich, so dass niemand hungern musste.
Der Unterricht war für mich als Nichtnativspeaker schon sehr anstrengend und oft hatte ich das Gefühl in einer chinesischen Klasse zu sitzen. So passierte eben auch dass ich 2 x komplett die falschen Hausaufgaben ablieferte (es fiel mir einfach schwer Julias Leeds Englisch zu verstehen). Schlimm war das aber nicht.
Ich hatte eine tolle Gruppe! Amazing! So was kannte ich bisher nicht. 20 Menschen aus aller Welt, meistens auch noch Frauen, halfen und unterstützten sich gegenseitig. Niemand war hier egoistisch sondern immer hilfsbereit, und genau diese große Hilfe meiner Mädels Maria, Ruth, Lauren, Kim, Delina und Nisha brachte mich problemlos durch alle Prüfungen.
Ich wohnte in einem Strandbungalow, wachte auf und schlief ein mit dem Meeresrauschen. Wir übten morgens um 6 in der Strandshala, mit Meeresbriese (auch wenn es oft schwülwarm war, genoß ich dies und bin dankbar für diese Möglichkeit).
Meine allerbeste Freundin jedoch war der Schulhund Shanti. Dieses kleine Herz wich 4 Wochen nicht von meiner Seite, wartete morgens auf mich, wenn sie denn mal nicht in meiner Hütte schlief, Schwam täglich mit mir und lief jeden Abend am Strand entlang, immer an meiner Seite.
Wir hatten täglich oft mehr als 12 Std Unterricht, Mittagspause war 3,5 Stunden, davon nahmen wir uns eine Stunde nichts vor außer im Meer zu baden, Sonne zu tanken, Blödsinn zu quatschen und Kardamomlassis zu trinken. Die restliche Zeit verbrachten wir lernend. Samstags nach dem Mittagessen war dann frei, inkl ganzer Sonntag. Hieß für uns ab nach Palolem zum Abendessen, da in Patnem Beach einfach fast alles geschlossen hatte, wegen Saisonende. Wir shoppten ein wenig, ließen uns die Nase piercen, tranken eine Menge an Bier und sonstigem (es war einfach nur Streßabbau in dem Moment) und hatten einen Heidenspaß in der Bar mit Livemusik.
However...Ich habe es geschafft. Ich bin nun Ashtanga Yoga Teacher 200hrs and so proud of it!
Ich hatte eine tolle Zeit in Indien mit tollsten Girls der Welt, es war stressig, weiß Gott, und oft wünschte ich mir, ich könnte mich morgens um halb 6 nur zur Seite drehen und schlafen.... Aber verdammt, nur so hatte ich mein Ziel erreicht, und nur so hatte ich eine der besten Zeiten im Leben.